Mit Kurkuma und micelliertem Curcumin gegen Alzheimer, Krebs und Entzündungen

Kurkuma, auch Gelbwurz oder Turmeric genannt, ist ein wichtiges Mittel in der ayurvedischen Medizin. Traditionell wird es bei rheumatischen Erkrankungen und Verdauungsstörungen eingesetzt. Die in Kurkuma enthaltenen Bitterstoffe regen die Gallenproduktion an. Dadurch wird die Fettverdauung erleichtert und die Leber entlastet. Der wesentliche unter den gesundheitlich aktiven Inhaltsstoff von Kurkuma ist der sekundäre Pflanzenstoff Curcumin. Er senkt den Cholesterinspiegel, wirkt antioxidativ und hilft bei Entzündungen, Diabetes und Depression. Etliche Studien weisen darüberhinaus auf eine schützende Wirkung bei Krebs und Alzheimer hin.

Curcumin gehört zu den Stoffen, die auf dem Weg ins Blut zum größten Teil von der Leber in einen unwirksamen Stoff umgewandelt werden (First-Pass-Effekt). Durch eine Beimengung von Piperin aus Schwarzem Pfeffer kann die Bioverfugbarkeit des Curcu-mins kurzfristig zwar erhöht werden, aber die in vielen Curcumin-Präparaten hochdosierten Beimengungen von Piperin hat einen entscheidenden Nachteil. Als hochdosierter Extrakt reizt es die Schleimhäute und hierdurch wird das Leberenzym CYP3A4 ausgeschaltet. Das führt dazu, dass auch die Wirkung und die Nebenwirkungen von Medikamenten erhöht werden. Es ist eine Frage der Menge: Gering dosiert als Gewürzmischung von Kukuma mit ca. 5% Schwarzem Pfeffer, wie der in der Kolumne rechts erwähnte David Servan Schreiber es in seinem Anti-Krebs-Buch empfohlen hat, ist dieser Effekt vernachlässigbar. Aber permanent die Schleimhäute mit hochdosiertem Piperin zu reizen um eine bessere Bioverfügbarkeit von Curcumin zu erzielen macht keinen Sinn und ist auch nicht notwenig, denn mittlerweile gibt es eine viel bessere Formulierung.

Ein Forschungsprojekt der Universität Hohenheim unter der Leitung von Dr. Jan Frank zeigte, wie man Curcumin dauerhaft ins Blut und zu den Zellen bringen kann. Hier wurde die Bioverfügbarkeit von natürlichem Curcumin Extrakt mit mikronisiertem Curcumin und NovaSOL® Curcumin der Darmstädter Firma Aquanova verglichen. Bei Letzterem wird durch Emulgation das Curcumin micelliert und dadurch kolloidal verfügbar. Die Ende Februar 2014 in einer Doktorarbeit[36] veröffentlichten Ergebnisse der Studie waren eindeutig:

„Die höchste Bioverfügbarkeit erreichte man durch das in Mizellen eingeschlossene Curcumin. Damit konnte kurzfristig 453 mal mehr und im 24-Stunden-Schnitt 185 mal mehr Curcumin durch die Leber ins Blut gelangen, als bei der Einnahme von Curcumin-Extrakt als Pulver.“

Weitere Studien zeigten, dass micelliertes Curcumin sich nach oraler Gabe sowohl in Glioblastomen (häufigster bösartiger hirneigener Tumor bei Erwachsenen) als auch in den Tumoren von an primärem Leberzellkarzionom erkrankten Kindern in nenneswerter Konzentration nachweisen ließ. In beiden Fällen ist davon auszugehen, dass sich dadurch der Stoffwechsel zugunsten der Erkrankten wandeln kann.

In einer weiteren Vergleichsstudie aus dem Jahr 2017 konnte die bessere orale Verfügbarkeit von micelliertem Curcumin gegenüber nativem Curcumin anhand des nachgewiesen stärkeren Transports durch Dünndarmepithelzellen untermauert werden.

Labortests an der University of California ließen hoffen, dass Curcumin das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung senken kann, denn dank seiner chemischen Struktur kann Curcumin die Blut-Hirn-Schranke passieren. Bereits geringe Mengen davon konnten die Bildung von Eiweißplaques im Gehirn von Mäusen verhindern und sogar bestehende Ablagerungen auflösen. Dr. Gunter Eckert von der Universät Frankfurt erforschte daher, inwiefern sich durch Curcumin altersbedingte Veränderungen von Gehirnzellen aufhalten lassen. In seiner Studie konnte er aufzeigen, dass speziell die Einnahme von micelliertem Curcumin die Mitochondrienfunktion von Hirnzellen nennenswert verbessert. Dies ist ein wichtiger Baustein zur Abwehr von Neurodegeneration und Alzheimer.

Das micellierte Curcumin ist unter dem Namen Curcucell® erhältlich. Eine Kapsel davon liefert genauso viel bioverfügbares Curcumin wie 8 g natives Curcumin.

Kurkuma enthält jedoch außer dem Curcumin noch weitere wichtige Inhaltsstoffe, wie z.B. Tumerone und Elemen. Neuere Studien zeigen, dass diese Stoffe ebenfalls in nennenswerter Weise entzündungshemmend und krebsfeindlich wirken und ich empfehle, die Einnahme von Curcucell® durch die zusätzliche Einnahme von Kurkuma-Kapseln oder -Pulver mit schwarzem Pfeffer zu ergänzen.

Bei Verwendung des Kurkuma-Pulvers als Gewürz  sollte dieses vor der Zugabe von Öl und dem Kochen in der Pfanne geröstet werden, denn Untersuchungen an der Universität Saarbrücken ergaben, das diese traditionell in asiatischen Ländern praktizierte Methode die Bioverfügbarkeit von Curcumin erhöht. Eine Doktorarbeit zu diesem Thema beschreibt den Effekt der durch die Pyrolyse entstehenden Curcumin-Derivate in ausführlicher Form.

Weitere Untersuchungen deuten darauf hin, dass auch Weihrauch  den entzündungshemmenden Effekt von Kurkuma und Curcumin verstärkt.

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curcucell

Von der Kurkumapflanze wird das Kurkumarhizom (Curcumae longa rhizoma) verwendet. Es wird auch als Kurkumawurzelstock bezeichnet.

In seinem gut recherchierten und sehr empfehlenswerten „Anti Krebs Buch“ beschreibt David Servan Schreiber, dass Kurkuma zum programmierten Tod von Krebszellen (Apoptose) beiträgt und deren Wachstum hemmt. In Laborversuchen erhöhte es die Wirksamkeit der Chemotherapie.[35]

Kurkuma und Schwarzer Pfeffer können sehr gut an gekochte Gemüse, Suppen oder Salatsoßen gegeben werden. Hier empfiehlt es sich, die Gewürze vor Ihrer Verwendung in der Pfanne zu rösten, denn Untersuchungen an der Universität Saarbrücken ergaben, das das traditionell in asiatischen Ländern praktizierte Rösten der Gewürze die Bioverfügbarkeit von Curcumin erhöht. Eine Doktorarbeit zu diesem Thema beschreibt den Effekt der durch die Pyrolyse entstehenden Curcumin-Derivate in ausführlicher Form.

Zur regelmäßigen Einnahme empfehle ich jedoch Kurkuma+Schwarzer Pfeffer-Kapseln, die bereits die richtige Mischung der beiden Gewürze in Bio Qualität enthalten sollten in Kombination mit Curcucell.

Lesenswert:„Kurkuma – Gewürz & Heilwurzel“ von Robert Schneider auf truenatureverlag.de

Bezugsquellen