Die Bedeutung von Vitalstoffen für unsere Gesundheit

Wir können uns in erster Linie dann gesund, wohl und vital fühlen, wenn uns alle notwendigen Mikronährstoffe – auch Vitalstoffe genannt – in ausreichender Menge und im richtigen Verhältnis zueinander zur Verfügung stehen!

Einige Vitalstoffe kann unser Körper selbst produzieren, bei vielen ist er jedoch auf die tägliche Zufuhr mit der Nahrung angewiesen.

Zu den Vitalstoffen zählen:

  • Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente
  • essentielle (lebensnotwendige) Fettsäuren
  • essentielle Aminosäuren
  • sekundäre Pflanzenstoffe
  • Vitaminoide (vitaminähnliche Substanzen)

Vitamine*

Vitamine und deren Vorstufen – sogenannte Provitamine – sind lebensnotwendige organische Vitalstoffe, die vom menschlichen Stoffwechsel nicht oder nur unzureichend hergestellt werden können. Sie haben im Wesentlichen stoffwechselbeschleunigende und -steuernde Aufgaben.[3]

Vitamine werden in zwei Gruppen unterteilt: in die wasserlöslichen Vitamine C und der B-Komplex und die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K (EDeKA)

Mineralstoffe

Die Mengenelemente (> 50 mg/kg Körpergewicht) Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Natrium, Chlor und Schwefel dienen dem Wasser- und Elektrolythaushalt, der Nervenfunktionalität, der Beweglichkeit der Muskeln sowie dem Aufbau der Knochen und Zähne.

Spurenelemente (< 50 mg/kg Körpergewicht) wie Eisen, Selen, Zink, Jod, Chrom, Molybdän, Silizium, Kupfer, Fluor und Kobalt sind Bestandteile von Enzymen und Hormonen und gewährleisten einen normalen Ablauf vieler biochemischer Vorgänge.

Fettsäuren

Man unterscheidet gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Zu den essentiellen Fettsäuren zählen Linolsäure
(eine Omega-3-Fettsäure) und Linolensäure (eine Omega-6-Fettsäure).

Die gängige Ansicht, dass wir uns zu fett ernähren teile ich so pauschal nicht. Es sind vor allem die „falschen“ Fette, d.h. in erster Linien auch Fette von schlechter Qualität, die unsere Ernährung ungesund machen. Mehr darüber unter anderem in den Kapiteln über Kokosöl und Olivenöl.

Meine Empfehlung lautet hier: Vorwiegend einfach ungesättigte und mittelkettig gesättigte Fette (Olivenöl und Kokosöl). Dazu etwas Leinöl (1 Esslöffel pro Tag genügt) und so wenig Omega-6 Fette wie möglich.

Als gute Quelle für ungesättigte Omega-3-Fette eignen sich neben Bio-Leinöl auch -Hanföl und -Walnussöl.

Aminosäuren

Die aus Aminosäuren gebildeten Proteine („proteios“ heißt erstrangig u. bedeutend) haben eine Schlüsselfunktion in nahezu allen biologischen Prozessen des menschlichen Körpers.

Fett und Kohlenhydrate kann unser Körper zu einem großen Teil selber bilden, die essentiellen 8 (bei Kindern 10) von 20 bekannten Aminosäuren jedoch nicht.

Die essentiellen Aminosäuren sind:
Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin (für Kinder zusätzlich: Arginin und Histidin)

Sekundäre Pflanzenstoffe

Diese, auch Phytamine genannten, bioaktiven Substanzen gehören zu den Naturstoffen und haben einen hohen Stellenwert für den Menschen. Oft werden Pflanzen nur um dieser Verbindungen willen angebaut. Sie haben keine Bedeutung für den Energiestoffwechsel – ihr Wert liegt in den entzündungshemmenden, antioxidativen und für viele Körperfunktionen regulierenden Eigenschaften.

Die Gesamtheit der in der Natur vorkommenden sekundären Pflanzenstoffe ist noch unbekannt. Derzeit geht man von ~100.000 unterschiedlichen Stoffen aus. Sie sind nach Ihrer chemischen Struktur geordnet und die wichtigsten Gruppen sind: Phenolische Verbindungen (einfache Phenole, Polyphenole, Xanthone, Phenylpropanoide, Stilbene und ihre Glykoside), Isoprenoide Verbindungen (Terpene, Steroide und ihre Glykoside; Carotinoide, Speicherlipide) und Alkaloide (z. B. Koffein und Nikotin), Aminosäuren wie Alliin oder Canavanin.[3]

Weitere Vitalstoffe

Hiermit sind Stoffe gemeint, die ebenfalls wichtige (vitaminähnliche) Aufgaben im Körper übernehmen. Neben dem Cholin, der Alpha-Liponsäure und dem L-Carnitin stellt beispielsweise das Coenzym Q10 (Ubichinon-10) ein solches Vitaminoid dar, das eine zentrale Funktion bei der Energieproduktion der Körperzellen einnimmt.

Q10 ist jedoch, trotz der anderslautenden Werbung, keine Substanz, die von außen zugeführt werden muss, da der Körper sie in ausreichenden Mengen selbst herstellen kann, wenn die Versorgung mit den bisher beschriebenen Nährstoffen und Vitaminen ausreichend ist. Es handelt sich auch nicht um geringe Mengen, die die Wirkung entfalten. Der Körper setzt relativ große Mengen an Coenzym Q10 um.

Auch L-Carnitin bildet der Körper selbst aus den Aminosäuren Lysin und Methionin, wenn die essentiellen Cofaktoren Vitamin C, Vitamin B6, Niacin und Eisen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

zum nächsten Kapitel >Studienlage zur Vitalstoffversorgung in Deutschland und Österreich


*Der polnische Biochemiker Casimir Funk nahm 1912 an, dass alle lebensnotwendigen Stoffe eine Aminogruppe enthielten. Er prägte deshalb den Begriff „Vitamin“ (aus lat. vita für Leben und amin für stickstoffhaltig). Spätere Untersuchungen zeigten aber, dass bei weitem nicht alle Vitamine stickstoffhaltig sind.
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Zu neunundneunzig Prozent besteht die gesamte Biomasse und auch unser Körper aus den vier Grundelementen Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff. Diese vier Elemente werden nicht zu den Mineralstoffen gezählt.

Bei der üblichen Ernährung nehmen Menschen der westlichen Industrienationen zu viel Omega-6- und zu wenig Omega-3-Fettsäuren auf. Auch der Anteil gesättigter Fettsäuren ist in der Regel zu hoch. Vor allem aber fehlt meistens die für unser Hirn, Herz und unsere Augen wichtige Omega-3-Fettsäure DHA.

Pflanzen und Mikroorganismen können alle für sie notwendigen Aminosäuren selbst synthetisieren – daher gibt es für sie keine essentiellen Aminosäuren.
Aminosäuren haben nicht nur als Bausteine von Proteinen eine große Bedeutung, sondern dienen auch als Ausgangsprodukte vielfältiger Verbindungen, die wichtige Stoffwechselfunktionen im Körper übernehmen.[3]

Etliche der Sekundären Pflanzenstoffe, wie z.B. die Flavonoide, haben einen hohen Gesundheitswert. Sie wirken u.a. krebshemmend, gefäß- und zellschützend sowie immunsystemmodulierend.

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Im Alter sowie bei der Einnahme von Statinen nimmt der Gehalt von Q10 ab. Auch bei vielen Erkrankungen liegt häufig ein Q10-Mangel vor und Sportler haben einen erhöhten Q10-Bedarf. In diesen Fällen ist es sinnvoll mindestens 100 mg Q10 täglich zu ergänzen.

Wird eine Körpergewichtsabnahme mittels Sport und Diät angestrebt, wird L-Carnitin mitunter als Ergänzung empfohlen. Davon ist jedoch dringend abzuraten, denn L-Carnitin ist ein Supernährstoff für alle Herpesviren (vergl. „Mediale Medizin“ von A. William, Seite 384).