Organisches Selen (Natriumselenit)

Der menschliche Organismus benötigt das essentielle Spurenelement Selen zur Bildung von mehr als 30 Proteinen, die den Körper vor oxidativem Stress und vorzeitiger Zellalterung schützen. Selen schützt die Erbsubstanz DNA, hilft bei der Aufrechterhaltung des Immunsystems und ist ein wichtiger Faktor zur Erhaltung normaler Haut- und Schilddrüsenaktivitäten.

Die Einschätzung der Selen-Versorgungssituation in unseren Breiten ist in der Literatur nicht einheitlich dargestellt. Sie reicht von „Mangelgebiet“ bis „gesichert“. Es gibt auch Hinweise, dass in Deutschland etwa 70 % der Bevölkerung zu wenig Selen aufnehmen. [3] Die Zufuhr von Selen erfolgt beim gesunden Menschen normalerweise über die tägliche Ernährung. Erkrankungen aufgrund einer Mangelversorgung mit Selen findet man in einigen asiatischen Ländern mit extremer Selenunterversorgung. In unseren Breiten sind in der Regel Frühgeborene, parenteral ernährte Patienten und Alkoholkranke am ehesten von einem Selenmangel betroffen.

Insbesondere sind jedoch Erkrankungen und nicht zuletzt auch Nebenwirkungen der Medikation für diese Erkrankungen Ursache für eine Verschlechterung der Selenresorption und dem folgenden Selenmangel. Dazu zählen Asthma bronchiale, Colitis Ulcerosa, Herz-Kreislauferkrankungen, Hepathitis, Immunschwäche, Rheumatoide Arthritis, die Schilddrüsenerkrankungen Morbus Basedow und Hashimoto sowie die Einnahme von Zytostatika bei einer Chemotherapie, um nur die wichtigsten zu nennen. Antazida, Laxanzien, Zink, hohe Vitamin C-Dosen, Corticoide, Diuretika und CSE-Hemmer (Statine) stören ebenfalls die Selenresorption.

Die Grenze zwischen Selenkonzentrationen, die Mangel hervorrufen und solcher, die toxisch wirken, ist sehr gering. Einigen Quellen zufolge treten schon ab 400 μg pro Tag Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen, Haarverlust, Nagelveränderungen und Erschöpfung auf.[3] Im Zweifelsfall sollte die Selensubstitution mit einem Arzt abgeklärt werden.

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kokosnuss Das Fleisch der Kokosnuss und damit konzentriert auch Kokosraspeln enthalten viel weniger Selen, als im Internet oft behauptet wird. Ein Esslöffel davon enthält ca. 5 % des Tagesbedarfs (ca. 16,7 μg pro 100 g).

Paranüsse gelten zwar als die Spitzenreiter unter den Selenlieferanten aber nur solche aus einem bestimmten Gebiet in Bolivien zeichnen sich durch einen sehr hohen Selengehalt aus. Bei einer eigenen Bestimmung ergab sich ein Wert von 37 μg pro 100 g Nüsse.

Schwangere, Stillende, Raucher und Leistungssportler haben einen erhöhten Bedarf an Selen so dass auch hier eine profilaktische Gabe von 200 μg Natriumselenit pro Tag Sinn macht.[13]

Bezugsquellen