Cordyceps sinensis (Chinesischer Raupenpilz)

In den alpinen Graslandschaften Chinas und Tibets, in Höhenlagen von bis zu 5.000 m, wird von den Einheimischen seit Jahrtausenden ein Pilz gesammelt, dessen Fruchtkörper wie ein Finger 4-10 cm aus dem Boden ragt. Es ist ein ungewöhnlicher Pilz, der Raupen befällt, sie abtötet und anschließend auf die Erdoberfläche treibt. Seit professionelle Suchtrupps landesweit hinter ihm her sind, kommt er in der Natur nicht mehr massenhaft vor. Sein Preis ist heute höher als der von Trüffeln.

Seit einigen Jahren kann der Cordyceps in geeigneten Nährlösungen in Bioreaktoren gezüchtet werden. Erfreulicherweise sind das Myzel sowie der Extrakt daraus genauso wirksam wie der Fruchtkörper – bei manchen Indikationen sogar erheblich wirksamer.

Dieser Pilz ist eines der außergewöhnlichsten Mittel in der traditionellen tibetischen und chinesischen Heilkunde. Cordyceps wird besonders als kräftigendes Tonikum eingesetzt. Er stärkt den Nierenmeridian (die Yin-Energie) und den Lungenmeridian (das Qi oder die essentielle Lebensenergie). Er wird u.a. bei Müdigkeit, zur Anregung der Libido, bei Rheuma und Atemwegserkrankungen empfohlen.

In westlich orientierten Studien[34] wurden die biochemischen Effekte von Cordyceps untersucht. Als Ergebnis ergaben sich:

  • Förderung der Energieproduktion in den Zellen
  • bessere Nutzung von Sauerstoff im Körper
  • antioxidative Wirkung  – Verminderung von freien Radikalen
  • Senkung des Cholesterinspiegels
  • günstige Wirkung auf Herzkranz- und andere Blutgefäße
  • Ausgleich des Blutzuckerspiegels

 

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cordyceps_tibet

Sportler können sich durch die Einnahme von Cordyceps schneller von Trainingsanstrengungen erholen und ihre Leistungen bei Wettkämpfen erhöhen. Eine Antidopingregel wird dadurch nicht verletzt, denn er steht nicht auf der Liste der Dopingmittel.

Bezugsquellen